Ein außergewöhnlicher Bundeswettbewerb erfordert eine außergewöhnliche Qualifikation. Ungefähr so müsste das Motto der bayerischen BW-Qualifikation in diesem Jahr lauten. Der übliche Modus – Athletiktest in Erlangen, Sichtungsregatta in Regensburg und Nominierungsregatta in Bamberg – konnte aufgrund von Regatta-Absagen dieses Jahr nicht durchgeführt werden. Auch zum Bundeswettbewerb kann die BRJ in diesem Jahr nur den älteren Jahrgang (Altersklasse 13/14) und auch nur ein Boot pro Bootsklasse schicken.
Qualifikation der gesteuerten Doppelvierer.
So wurde der Athletiktest im Frühjahr dezentral in den Vereinen oder von zu Hause absolviert. Dort war jeweils ein Mitglied der Landesjugendleitung anwesend und hat die Durchführung gesichtet sowie die Bayerische Ruderjugend vorgestellt: Einige Kinder hatten schließlich nach den Ausfällen in 2020 den ersten Kontakt mit der BRJ. Die Abgabe dieses Tests war Voraussetzung für die Zulassung zur Qualifikationsregatta in Schweinfurt.
Intensiv für die 3.000m-Langstrecke trainiert
Dort wurde noch am Freitag vor den Bayerischen Meisterschaften die 3000 Meter Langstrecke ausgefahren. Hierfür wurde während der beiden BRJ-Lehrgänge über Pfingsten und Ende Juni schon fleißig trainiert, wobei unter anderem die Wende nach der Hälfte der Strecke im Fokus stand. Dieses Training hat sich ausgezahlt, und alle Boote kamen schnell und sicher um die Wendeboje herum.
Besonders stark zeigte sich der gesteuerte Jungen Doppelvierer aus Passau mit Julius Noe, Joshua Rietz, Maximilian Streibl, Florian Weber und Steuermann Tobias Weber, der sein Rennen mit knapp 1:30 Minuten Vorsprung gewann. Im Jungen Einer präsentierte sich Mads Schmied vom Ruderverein Nürnberg in Topform und erruderte die drittschnellste Zeit des gesamten Starterfeldes, also aller Bootsklassen. Ein sehr spannendes Rennen war der leichte Jungen Doppelzweier. Mit nur sechs Sekunden Abstand siegten Frederick Zach und Max Helfrich aus Aschaffenburg vor Max Schwab-Zettel und Franz Meerwald vom Ruderverein Erlangen.
Spannende Finalrennen
Die Nominierung für den Bundeswettbewerb erfolgte anhand der Gesamtwertung aus der Langstrecke und dem 1000 Meter Rennen der Bayerischen Meisterschaften. Bei letzteren Rennen kämpften die Sportlerinnen und Sportler in teils nervenaufreibenden Finals um die Nominierung zum 52. Bundeswettbewerb in Salzgitter (3. bis 5. September). So kamen im Mädchen Doppelzweier die ersten drei Boote mit jeweils nur einer Sekunde Abstand ins Ziel. Es setzten sich schließlich Sara Meckl und Annika Rohn vom Regensburger Ruderklub durch. Ganz anders war die Situation im leichten Mädchen Einer, den Mia Tetiwa aus Nürnberg mit knapp 16 Sekunden Vorsprung gewann. Dramatisch wurde es beim leichten Jungen Einer. Nachdem der Langstrecken Sieger die Qualifikation für das Finale verpasste und der Zweitplatzierte kenterte, sicherte sich Simon Namer vom Ruderverein Erlangen mit einer starken Leistung über 1000 Meter die BW-Nominierung.
Mit Abschluss des letzten Kinderrennens wurden die Athletinnen und Athleten offiziell nominiert und erhielten ihre „Tickets“ für den BW. Die Bayerische Ruderjugend reist mit insgesamt 27 Sportlerinnen und Sportlern in 11 Bootsklassen zum Salzgittersee, um dort über 3000 Meter, 1000 Meter und im allgemeinen Sportwettbewerb um die Medaillen zu kämpfen.
Besonders bedanken möchten wir uns beim Schweinfurter Ruderclub Franken und Jan Philipp Neumann als BRV Regattareferent, die uns durch ihr Engagement und ihre spontane Unterstützung die Durchführung der Nominierungsregatta in Schweinfurt ermöglicht haben.
Jens Bredthauer
veröffentlicht am Mittwoch, 4. August 2021 um 12:06; erstellt von Bock, Willi
letzte Änderung: 04.08.21 12:08