München-Oberschleißheim – Die erste Standortbestimmung des Jahres ist immer spannend. Doch dieses Mal ging es bei der 1. Internationalen DRV-Junioren-Regatta noch um etwas mehr: Für die U19-Jahrgänge hieß es, die Chancen für die kommende European Rowing Junior Championships am 18./19. Mai in Essen auszuloten. Die Bundestrainerin Nachwuchs für den U19-Bereich, Sabine Tschäge, zeigte sich mit dem Leistungsstand der deutschen Nachwuchshoffnungen zufrieden.
Bootsgetümmel auf dem Ruderbecken vor den Bootshallen der Regattaanlage
Insgesamt kamen 73 Rennen mit 217 Läufen an zwei Regattatagen zustande, die für knapp 19 Stunden Renngeschehen auf der Olympia-Regattastrecke in München-Oberschleißheim sorgten. 915 Ruderer zwischen 15 und 18 Jahren aus 10 Nationen lieferten sich packende Rennen.
Erfolgreicher Start im Juniorinnen 4- Vierer ohne Steuermann
Erfolgreichster Verein mit elf Siegen war der SC Magdeburg, gefolgt von dem Allgemeinen Alster-Club, dem RC Nürtingen und dem RC Tegel, deren Ruderer jeweils neunmal am Siegersteg anlegten. Die prestigeträchtigen Großboote, der Achter der Altersklasse A, ging bei den Juniorinnen an die Renngemeinschaft aus dem Landesruderverband Mecklenburg-Vorpommern von 1990, dem Ratzeburger Ruderclub, dem Ruder-Club Potsdam und dem Ruderklub am Wannsee. Bei den Junioren hatte die Renngemeinschaft vom Berliner Ruder-Club, dem Hamburger und Germania Ruder Club, dem Potsdamer Ruder-Club Germania, dem Ruder-Club 'Allemannia von 1866', dem Ruder-Club Bergedorf, der Rudergemeinschaft Rotation Berlin und dem SportClub Berlin-Köpenick den Bugball vorn. Im Junioren-A-Einer siegte Tim Roth vom Schweizer Ruderverband mit nur zwei Zehnteln vor Paul Berghoff vom SC Magdeburg. Bei den Juniorinnen setzte sich Alexandra Föster vom Ruderclub Meschede durch.
Die vollständigen Ergebnisse der Regatta finden sich auf der Website von Regatta München.
In Absprache mit dem DRV schickte Regatta München je nach Gesamtzahl der gemeldeten Boote in den wichtigen U19-Rennen auch Vorläufe mit sieben statt nur mit sechs Booten ins Rennen. Dadurch gab es eine bessere Vergleichbarkeit als bei der einer Verteilung auf mehrere Läufe mit nur zwei oder drei Booten. „Dieser Modus kam sehr gut an. Das Format möchten wir gerne beibehalten“, so Junioren-Bundestrainerin Sabine Tschäge. Zudem lobte sie die Organisation der Regatta und ihre Athleten: „München ist das Rotsee des Juniorenruderns. Hier ist immer eine tolle Atmosphäre. Noch wichtiger: Bei der hochkarätigen Konkurrenz aus Großbritannien, der Tschechischen Republik und der Schweiz haben wir sehr gut abgeschnitten und konnten in der gesamten Breite vorn mitfahren.“
„Großartig, wie alle Athleten und unsere 120 Volunteers Regen und frostigen Temperaturen tapfer getrotzt haben. Wir haben jede Menge spannende, faire Rennen gesehen – vor allem bei den A-Juniorinnen und -Junioren, die hier bei uns ihre Generalprobe für die Europameisterschaft absolviert haben“, lobte Oliver Bettzieche, Vorstandsvorsitzender von Regatta München e.V. „Zudem hat uns sehr gefreut, dass wir Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hier an der Olympia-Regattastrecke begrüßen konnten und er in Aussicht gestellt hat, dass die bayerische Staatsregierung künftige große Sportveranstaltungen fördern könnte. Das könnte wichtige Impulse für den Erhalt der Anlage setzen. Wir als Regattaverband der Metropolregion München folgen seinem Aufruf gerne und holen künftig wieder bedeutende internationale Ruderveranstaltungen an die Olympia-Strecke von 1972.“
Sportminister Herrmann war mit zahlreichen Vertretern aus der Landespolitik, der Landeshauptstadt München sowie aus dem Sport vor Ort in Oberschleißheim und konnte eine große Regatta und eine lebendige Regattaanlage erleben.
Text: Jutta Deuschl
Foto: Regatta München
veröffentlicht am Donnerstag, 9. Mai 2019 um 13:38; erstellt von Walter, Gerhard
letzte Änderung: 09.05.19 14:49