Der globale Klimawandel ist ein Fakt. Es gilt, die Umwelt zu schützen und ein Bewusstsein und eine Aufklärung für diese zu entwickeln. Der Deutsche Ruderverband (DRV) als Wasser- und Natursportart sieht sich zunehmend in der Verantwortung, die Gewässer und die Natur zu schützen. Daher vergibt der DRV seit Dezember 2020 sein Umweltzertifikat an Rudervereine, die verschiedene Kriterien hinsichtlich Umwelt und Klimaschutz erfüllen.
Der DRV stellt sich auch den zunehmenden Anforderungen zu drei zentralen Themen:
· Für den Klimaschutz ist vorrangig eine effektive Heiz- und Warmwasserversorgung zu sehen, aber auch die Ablösung von Verbrennungsmotoren an den Trainermotorbooten.
· Zweitens existieren zahlreiche Umweltregeln oder auch Befahrensregelungen im Ruderrevier. Zunehmend werden nur den Wassersportlern weitergehende Befahrensrechte eingeräumt werden, die als Verein, Fahrtenleiter oder gar Bootsführer nachweislich eine wassersportbezogene Umweltausbildung absolviert haben.
· Drittens sind die Grundlagen der Ökologie, wie Tierschutz, Fischschutzzonen und Brutgebiete, zu beachten.
Das Umweltzertifikat des DRV
Mit dem seit Dezember 2020 existierenden Umweltzertifikat des DRV werden Anstrengungen der Vereine honoriert, die die oben genannten Kriterien erfüllen und vermitteln. Dem Zertifikat werden demnächst Schulungsangebote für die Ruderer folgen, die als Obleute, Fahrtenleiter, Regattaorganisatoren und einen Tages Vereins-Umweltbeauftragte Verantwortung für die umwelt- und klimagerechte Benutzung unserer Gewässer übernommen wollen (und müssen).
In einer ersten Stufe werden zunächst die Vereine angesprochen. Die müssen sich anmelden und einen Ansprechpartner benennen. Darüber hinaus müssen sie schildern, welche Maßnahmen sie schon ergreifen und sie müssen ein Konzept sowie einen Durchführungsplan für eine eigene Kampagne vorstellen.
Vom Zertifikat profitieren DRV und Verein im gleichen Maße. Auf der einen Seite behält der DRV den Überblick, wofür die Vereine sich bereits engagieren. Auf der anderen Seite haben die Vereine die Möglichkeit, sich für den Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit des Vereinssports einzusetzen und dieses Engagement öffentlich herauszustellen.
Mündener Ruderverein pflanzt einen eigenen Wald
Seit Dezember haben sich bereits erste Vereine gemeldet und ihr Zertifikat erhalten. Unter ihnen der Mündener Ruderverein, der sich durch besondere Aktionen auszeichnet. So steht beispielsweise die jährliche Stadtregatta seit 2019 ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Eine Aktion beinhaltet, dass pro Teilnehmer ein Baum im Mündener Stadtwald gepflanzt wird, der in Summe nun um bereits 290 Bäume gewachsen ist. „Ich finde es besonders schön, dass unsere Mitglieder das Waldstück bei unseren Ausfahrten auf der Fulda einsehen können und den kleinen „Regattawald“ damit stets im Blick haben“, freut sich Thomas Kossert, stellvertretender Vorsitzender und Trainer des MRV. In der zweiten Stufe werden gemeinsam mit dem Fachressort Ruderreviere, Umwelt und Technik, zunächst Online-Lernangebote vorbereitet. Dieses Wissen kann dann entsprechend von der Einzelperson weitergegeben werden, um so auch ein breiteres Verständnis für den Umweltschutz zu schaffen.
Das Umweltzertifikat soll demnach auch dazu geeignet sein, dass man auch dort verantwortungsvoll rudert, wo Naturschutzregeln die Nutzung der Gewässer beschränken. Es ist damit ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Umwelt. Es regt jedoch dazu an, dass Vereine und Einzelpersonen sich engagieren und somit zur Bildung und Aufklärung des Themas Umwelt beitragen. Dieser Schritt ist unabdingbar, damit Mensch und Natur im positiven Einklang handeln und leben.
Michael Stoffels (DRV-Ressortleiter Ruderreviere, Umwelt und Technik, Mitglied des Präsidiums)
veröffentlicht am Freitag, 12. Februar 2021 um 18:06; erstellt von Bock, Willi
letzte Änderung: 13.02.21 11:13