Neun deutsche Boote hatten es bei den Ruder-Europameisterschaften im italienischen Varese ins Finale geschafft (9. bis 11. April). Drei waren mit bayerischer Besetzung. Oliver Zeidler vom Donau Ruderclub Ingolstadt zeigte sich wieder als Goldjunge: Soueverän gewann er das Einer-Finale. Oliver kam etwas zäh von den Starblöcken weg, aber nach 300 Metern übernahm er das Feld und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Auf den letzten Metern schaffte er es auch, die im Schlussspurt aufholende Konkurrenz auf Abstand zu halten. Oliver wirkte erstaunlich locker. Damit hat der Weltmester nun zum zweiten Mal in seiner jungen Ruder-Karriere EM-Gold gewonnen. Zweiter wurde der Titelverteidiger Sverri Nielsen - eine halbe Bootslänge hinter Zeidler. Dritter wurde der Pole Natan Wegrzycki-Szymczyk (+2,99 sec ). Das nächste Ziel: Das Treppchen bei den Olympischen Spielen in Tokio.
Oliver zeigte bei diesem Turnier ein erhebliches Steigerungspotential. Nach dem Vorlauf musste er vollkommen überraschend den Weg in das Halbfinale im Hoffnungslauf erkämpfen. Der Sieger dieses Vorlaufs, der Grieche Stefanos Ntouskos, wurde im Finale Letzter. Im Halbfinale setze sich Oliver Zeidler durch einen explosiven Start schnell von der Konkurrenz ab und ruderte sicher und dominant auf den ersten Platz - ins Finale.
Joachim Agne vom Akademischen Ruderclub Würzburg startete im Leichten Einer. Im Vorlauf zeigte er einen starken Auftritt und löste mit dem ersten Platz ein Finalticket für den Sonntag. In einem zu Beginn „Kopf an Kopf“ Rennen setzte sich Agne zusammen mit dem Iren Gary o'donovan am Ende durch. Im Finale lam es für ihn ganz anders. In einem starken Finalfeld kam Joachim Agne als Fünfter ins Ziel.
Sophie Oksche vom Donau Ruderclub Ingolstadt behielt ihren Platz im Frauen-Achter. Neben Deutschland haben Russland, England, Italien, Niederlande und Rumänien gemeldet. Dadurch kam es lediglich zum Bahnverteilungsrennen. Im Finale kam das deutsche Boot nicht an die Spitze heran und belegte einen fünften Platz.
Felix Wimberger vom Passauer Ruderverein erwischte es im Männer-Vierer ohne zweimal ganz bitter. Im Vor- und im Hoffnungslauf musste sch die Crew um Paul Gebauer, Wolf-Niclas Schröder, Maximilian Planer und Felix Wimberger (Potsdamer RC Germania/ RU Arkona Berlin/ Bernburger RC/Passauer RV) knapp geschlagen geben. Im Vorlauf verpassten sie auf dem dritten Platz den Einzug in das Halbfinale mit 14 Hundertsteln. Im Hoffnungslauf am Nachmittag wurde der dritte Platz um 75 Hundertstel verpasst. Damit schied der M4- aus und muss sich auf die Olympia-Qualifikation im Mai in Luzern konzentrieren.
wbo / H. Hollatz. Fotos: rudern.de, drv/Seyb
veröffentlicht am Sonntag, 11. April 2021 um 18:50; erstellt von Bock, Willi
letzte Änderung: 16.04.21 11:14