Der Akademische Ruderclub Würzburg (ARCW) konnte gleich vier Ruderinnen und Ruderer zu dem Welteisterschaften nach Belgrad schicken: So ein großes Team aus einem Verein zu einer WM hat schon seltenheitswert. Das waren: Joachim Agne und Fabio Kress im Leichten Doppelvierer und die Zwillinge Marion und Johanna Reichardt im leichten Doppelzweier. Alle vier werden vom ARCW-Präsidenten Andreas Holz trainiert.
Joachim Agne und Fabio Kress
Mit drei Booten war das Feld der leichten Doppelvierer überschaubar. Die beiden hatten sich auch eine größere Konkurrenz gewünscht. Mit im Boot: mit Max von Bülow, Simon Klüter, (RC Allemannia Hamburg, Mannheimer RV Amicitia). Sowohl im Bahnverteilungsrennen wie auch im Finale ruderten sie auf den zweiten Platz. Beide Male wurden sie nur vom italienischen Boot besiegt. Die USA landeten auf dem in diesem Fall medaillenlosen dritten Platz.
"Den Italienern kann man nur zu einem perfekten Rennen gratulieren", freut sich Andreas Holz. "Unsere Jungs haben sich die Silbermedaille mit der guten Arbeit in den Trainingslagern redlich verdient. Vizeweltmeister wird man nur mit langjährigem Einsatz, Fleiß und Motivation." Bei der WM 2022 hatten die beiden im leichten Doppelvierer Bronze gewonnen.
Ricarda Heuser und Emilia Fritz
Die beiden sind die große Überraschung: Ricarda Heuser (RG München 1972) und Emilia Fritz (Passauer Ruderverein) waren im Juli bei der U23-Weltmeisterschaft schon höchst erfolgreich: Im Frauen-Achter wurden sie Vizeweltmeisterinnen. Nachdem das Team des A-Bootes auseinanderfiel, entschieden die Bundestrainer, die U23-Besatzung auf die Weltmeisterschaft zu schicken. Das war eine riesige Aufgabe für das junge Boot gegen gestandene Konkurrentinnen aus sieben Nationen. Am Ende wurden sie Zweite im B-Finale. Respekt vor dem Mut und sie können stolz sein auf ihren Erfolg.
Emilia Fritz hatte schon WM-Erfahrung in den jüngeren Bereichen: 2022 saß sie bei der U23-WM im Frauen-Achter und erruderte Bronze. 2021 wurde sie Vizeweltmeisterin bei U19-WM, auch im Frauen-Achter.
Emilia Fritz. Foto Josef Lang Ricarda Heuser. Foto meinruderbild
Marion und Johanna Reichardt
Die beiden Zwillinge des ARCW hatten es im leichten Doppelzweier schwer, gegen die Top-Boote anzukommen. Im Hoffnungslauf suchten sie ihre Chance, ins Halbfinale zu kommen, mussten aber die Konkurentinnen ziehen lassen. Sie wussten, dass sie nur eine Außenseiter-Chance hatten. Am Ende wurden sie Vierte im C-Finale.
Oliver Zeidler
Er war der Star im deutschen Team: Oliver Zeidler (der bei München wohnt, früher für den Donau Ruder Club Ingolstadt startete und seit zwei Jahren für die Frankfurter Germania) erkämpfte das einzige Gold für die deutsche Nationalmannschaft. In diesem Jahr hat er alle drei Weltcups gewonnen, ebenso sein Rennen in Henley - und nun wurde er zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Er hat damit sein Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris gelöst. Herzlichen Glückwunsch.
wbo, Fotos: meinruderbild
veröffentlicht am Sonntag, 17. September 2023 um 07:35; erstellt von Bock, Willi
letzte Änderung: 18.09.23 19:24