Drei Europameistertitel sind eine hervorragende Leistung der bayerischen Ruderer bei den Europameisterschaften im bulgarischen Plovdiv. Es nahmen teil: Fabio Kress (Europameister im leichten Einer), Joachim Agne (mit Finn Wolter aus Witten Europameister im leichten Doppelzweier). Beide sind vom Akademischen Rudercub Würzburg, wo Präsident Andreas Holz internationale Ambitionen seiner Sportlerinnen und Sportler fördert. Dann die beiden Neulinge auf internationalem Gewässer: Maximilian und Alexander Aigner vom Ruderclub am Lech Kaufering - Europameister im leichten Zweier ohne. - Dass Leichtgewichte keine Olympische Disziplin mehr sind, ist aus bayerischer Sicht sehr bedauerlich.
Das Problem bei den Leichten: Die Konkurenz dünnt immer mehr aus. Gerade weil die leichten Boote keine olympische Disziplin mehr sind. Das merkte man auch bei der Ruder-EM 2025. Das zweite Problem der Sportler: Bei nichtolympischen Klassen werden Fördergelder gestrichen, und hohe Kosten bleiben bei den Aktiven und ihren Vereinen hängen.
Fabio Kress. Foto: meinruderbild
Fabio Kress (ARCW) Europameister im Einer mit neuer EM-Bestzeit
"Es ist großartig, aber ich bin total erschöpft", sagte Fabio Kress, der in einem hochdramatischen Rennen knapp vor dem Türken Halil Kaan Koroglu das Ziel erreichte. Dritter wurde ein neutraler Athlet. Der Ruderer vom Akademischen Ruderclub Würzburg ist voriges Jahr zum Studium nach München gezogen und trainiert dort auf der Olympia-Regattaanlage. "Eigentlich wollte ich aufhören. Aber dann stellte sich heraus, dass das Training neben meinem Studium ziemlich gut lief, also habe ich beschlossen, weiterzumachen. Ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, hier Rennen zu fahren." Cheftrainer Marcus Schwarzrock lobte: „Das war ein Kracher-Rennen. Fabio ist super über den Endspurt gekommen." Bei der Ankunft im Hotel wurde Fabio Kress mit Applaus vom Deutschlandachter begrüßt.
Finn Wolter und Joachim Agne (re). Foto: meinruderbild
Joachim Agne (ARCW) gewinnt im Doppelzweier mit fünf Längen Vorsprung
Joachim Agne ist der zweite ARCW-Ruderer bei der EM. Er ist oft mit Fabio Kress zusammen bei Regatten gerudert. Dieses Mal saß er mit und Finn Wolter (RC Witten) im Boot, für den es ein internationales Debüt war. Die beiden hatten nur drei gemeinsame Trainingswochenenden. In einem Zwei-Boote-Feld wurden sie Europameister. Nach einem durchwachsenen Start bei 500 Metern lagen sie etwa eine halbe Länge hinter der Crew aus Österreich, dem einzigen Gegner. Ab der Streckenhälfte schoben sich Agne und Wolter Schlag um Schlag nach vorn. Mit einem Vorsprung auf rund fünf Längen kamen sie ins Ziel.
Maximilian und Alexander Aigner 
Maximilian und Alexander Aigner. Foto: meinruderbild
Maximilian und Alexander Aigner (RCLK) gewinnen Gold im leichten Männer-Zweier ohne
Maximilian und Alexander Aigner (beide RC am Lech Kaufering) krönten ihr internationales Debüt bei den Europameisterschaften mit einer souveränen Leistung und dem Gewinn der Goldmedaille im leichten Männer-Zweier ohne. Vom Start an übernahmen die Brüder die Führung und gaben sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Bereits bei 1500 Metern lagen sie zwei Längen vor Georgien, Moldawien und Armenien. Bootstrainer Jens Tepe: „Sie sind bei ihrem ersten internationalen Auftritt gleich sehr erfolgreich gewesen.“
„Die beiden sind zum ersten Mal international gestartet. Als Deutsche Meister haben wir sie hier nominiert – und sie haben das super gelöst. Sie haben die Goldmedaille errudert und es freut mich sehr für die Jungs aus dem Süden“, zeigte sich auch Schwarzrock begeistert. Dieses Jahr wurden die beiden Deutsche Meister im Leichtgewichts-Zweier ohne Steuermann, womit sie sich für die EM qualifizierten. Diese beiden Erfolge sind ein großes Highlight für ihren Ruderclub am Lech Kaufering.
Weitere Teilnehmer aus Bayern

Florian Koch (DRC Ingolstadt) war der Steuermann im Frauen-Achter, der auf den vierten Platz fuhr. Foto: Christian Schwier

Kapar Virnekäs (Münchener Ruderclub) startete im Zweier ohne und kam im B-Finale auf den vierten Platz. Foto: Christian Schwier

Tom Tewes (ebenfalls Münchener Ruderclub) war Ersatzmann im Männer-Achter. Foto: Christian Schwier
Die internationale Saison geht mit den beiden Weltcups in Varese und Luzern weiter. Die Ruder-WM ist dann vom 21. bis 28. September 2025 in Shanghai.
Mehr Infos und viele Fotos auf rudern.de. Hier zwei Links:
EM 2025 - Zwei-A-Finals-zwei-Titel
EM 2025 - Glanz im Leichtgewichtsrudern
Text: Willi Bock (mit rudern.de), Fotos: meinruderbild, DRV
veröffentlicht am Samstag, 7. Juni 2025 um 00:28; erstellt von Bock, Willi
letzte Änderung: 09.06.25, 18:49