Die Vorsitzenden Tagung des Bayerischen Ruderverbandes, in den Jahren zwischen den Verbandstagen ohne Anträge bzw. Beschlüsse, ist gedacht als Informationsplattform des Präsidiums und der Vereinsverantwortlichen. „Raum für Gespräche untereinander anbieten und Austausch über Themen mehr Zeit einräumen“, so formulierte Thomas Stamm seine Gedanken und lädt die Teilnehmer zu einem regen Meinungsaustausch ein.
Der Präsident Thomas Stamm resümierte zusammenfassend ein lebendiges Verbandsgeschehen mit einem hohen Engagement der bayerischen Vereine.
Die nationalen und internationalen Erfolge unserer Athleten in 2017 sowie der Aufwind im Junioren/Juniorinnen Bereich mit den Erfolgen bei den Deutschen Meisterschaften U17/U19 zeigen das Engagement der Bayerischen Vereine, aber auch der beteiligten Aktiven auf. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit unserer Landestrainerin Anne Bergerhoff mit den beteiligten Vereinstrainern resümierte Stamm und gratuliert allen Vereinen, Trainern und besonders den Sportlern für die sportlichen Erfolge.
Bild: Stadtbus der Passauer Verkehrsbetriebe mit den Vorsitzenden auf Stadttour
Das BRV Verbandverwaltungsprogramm SAMS ist noch nicht bei allen Vereinen angekommen und Bedarf nochmals einen regen Anstoß. Nach außen sichtbar, durch die neue Home Page des Verbandes, stellt es seine wahre Stärke, nach dem Zutritt zum Mitgliederbereich, für die Vereine und für den Verband dar. Sein dringlicher Apell ist das System zu nutzen und die operativ notwendigen Schritte von Vereinsseite aus umzusetzen.
Der Bayerische Ruderverband hat eine Veranstaltungslandschaft, die mit Regatten und vielen sportlichen Veranstaltungen aufwarten kann. Auch hier ist das Engagement der Vereine als Veranstalter und Austrichter ungebrochen. Der anstehende Bundeswettbewerb 2018, in der Verantwortung der BRJ, sowie die Bayerische Meisterschaften, die 1. internationale DRV Juniorenregatta und die Euro Masters Regatta auf der Regattaanlage in München werden Regatta München und die BRJ fordern. Hier ergeht der Aufruf, die Veranstalter/Ausrichter durch Helfer zu unterstützen, damit sich die Wettbewerbe erfolgreich präsentieren können.
Ein weiteres Großereignis steht mit dem Wanderruder Treffen 2018 des DRV in Schweinfurt im September vor der Tür. Auch hier ist die solidarische Unterstützung der bayerischen Vereine gefragt u.a. bei der zur Verfügung Stellung von Booten.
Ein wichtiger Baustein des Verbandes und eine existenzielle Notwendigkeit für die Vereine sind die Entwicklung zur Sanierung/Umbau der Regatta Anlage München. Nach informellem Stand stehen die Vorbereitungen nicht still, die Vorplanungen bei der Stadt München sind weit fortgeschritten und der Verband und die Vereine sollen demnächst darüber informiert werden. Das endgültige „Go“ liegt dann bei den Verantwortlichen der Stadt München, die durch einen Stadtratsbeschluss diese Maßnahme freigeben müssen.
Die Verbandsarbeit hat einen regulierenden Faktor, die Menge der Verbandsmaßnahmen und das Zeitkontingent der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterstreiter. Der Bayerische Ruderverband hat mit seiner Aufgabenfülle Grenzen erreicht, die nicht mehr durch weitere Aktivitäten zu toppen sind. Ein zunehmender Aufwand an Verwaltungsvorschriften der öffentlichen Zuschussgeber trägt zu einem erheblichen Teil zu dieser Belastung bei.
Bild: 10.03.2018 Teilnehmer der Vorsitzenden Tagung in Passau
Die Referenten des BRV tragen einen erheblichen Anteil zum Verbandserfolg bei. So konnte der BRV mit Claus Schicks vom RV Erlangen einen neuen Referenten für die Aufgaben Systembetreuung/-entwicklung gewinnen und durch Unterstützung seines Vorgängers Axel Scholler, den Referenten Regatta und Schiedsrichterwesen mit Jan Phillip Neumann nahtlos wieder besetzen.
Den fehlenden Referentenposten im Bereich Gesundheitswesen sowie dem Verbandsjustiziar gilt vorrangig das Augenmerk des Präsidiums. Bei der Suche - von geeigneten Personen - setzt der Verband auf die Mithilfe der Vereine.
Silke Hohagen - Referentin Breitensport Fachrichtung Prävention- gab einen kurzen Abriss über das Erreichte und hob hervor, welche strukturelle Voraussetzungen geschaffen werden konnten um einerseits die Vereine zu unterstützen, aber auch andererseits neue Impulse in die Vereine zu tragen. Der Themenbereich der Prävention ist inzwischen fester Bestandteil der Trainer C Ausbildung und Fortbildung Rudern in Bayern. Die Ausbildung Übungsleiter/-in B Sport in der Prävention Rudern fest in das Qualifizierungsprogramm des DRV integriert.
Ludwig Martin Büttner, Referent Wanderrudern, informierte in seinem Vortrag die Versammlung auf seine Aktivitäten und hob das Jahrestreffen der bayerischen Vereinswanderruderwarte hervor. Festzustellen sei, dass nicht nur Wanderrudern in den Vereinen mit großer Begeisterung stattfindet, sondern auch das zunehmende Interesse an Möglichkeiten neue Ziele und Gewässer anzusteuern.
Mit drei Regionalkonferenzen wurde der Main, als einer der großen Teile des DRV-Gewässerkataloges, vollständig überarbeitet und neu formatiert. Ein weiteres Thema des „Blauen Bandes Deutschland“ wurde vorangebracht. Über ein erfolgsversprechendes Pilotprojekt LivingLahn gibt ist bereits einen Teilerfolg zu vermelden. Die Bayerischen Vereine sollen ihre Wanderruderkilometer per efa an den DRV melden. Ein wichtiger Bestandteil zur Einstufung des DRV gegenüber den Verhandlungs- bzw. Gesprächspartnern und zur Absicherung unserer Ruderreviere für die Zukunft. Weitere wichtige Informationen vom Workshop der Deutschen Umwelthilfe konnten so den Anwesenden vermittelt werden.
Wir brauchen interessierte möglichst auch junge Mitstreiter, natürlich auch gerne Erfahrene, die Aufgaben und Verantwortung im BRV übernehmen. „Spätestens beim nächsten Verbandstag sind möglichst jüngere Verbandsmitglieder zu integrieren und für die Verbandsarbeit zu begeistern“, appelliert Thomas Stamm.
Zum Status des BRV Verwaltungsprogramms wurde seitens des Projektleiters Gerhard Walter informiert. Er zeigte das Programm in „Live“, erläuterte die bereits hinterlegten Informationen auf der Homepage und die Vorgehensweise des Verbandes. Johannes Rau, SAMS Beauftragter der RG Marktheidenfeld und Arbeitskreismitglied SAMS, gibt seine Erfahrungen zur Eingabe von Daten der Vereinsseite wieder und stand den Vereinsvertretern für Fragestellungen und Erläuterungen direkt am System zur Verfügung.
Peter Scholler - Vizepräsident Finanzen - informierte über die Haushaltlage des Verbandes und berichtete über die staatlichen Fördermittel. „Der Verband steht auf gesunden Füßen und ist in seiner Aufgabenstellung nicht behindert“.
Der Vorsitzende des DRV, Sprecher der Spitzenverbände im DOSB und Ehrenpräsident des BRV Siegfried Kaidel, berichtete zu Punkten aus dem DRV. Er bedankte sich für die Unterstützung der Bayerischen Vereine und ging auf die Vorbereitung des Rudertages in Münster ein. Inhaltlich sind Überlegungen der Agenda 2024 und einige Satzungsänderungen beratungsfähig in Form zu gießen. Er selbst wird in Münster noch einmal für eine Wahlperiode als Vorsitzender kandidieren. „Ich würde gerne noch diese Olympiaperiode bis Tokio begleiten, danach übergebe ich die Verantwortung auf jeden Fall in neue Hände.“
Jens Hundertmark - Generalsekretär des DRV- informierte die Vereinsvertreter über den Stand der Agenda 2024 sowie über die Ergebnisse der Regionalkonferenzen und die erkannten Handlungsfelder für den DRV. Als Schwerpunkte wurden erkannt: Frauen fördern, Image des Rudersports stärken, attraktive Wettkampfangebote, Digitalisierung von Bildung und Training, neue Talente finden und fördern, Rudern und Umwelt, junges Engagement fördern. Diese bilden somit den Handlungsrahmen für die inhaltliche Ausgestaltung der Agenda 2024. .
Von Gerhard Walter - Vize Präsident Sport - wurde zum BRV Projekt “Strukturanpassung im Ruder-Nachwuchs-Leistungssport in Bayern“ berichtet. Die Vorgehensweise „von Heute nach Morgen“ und die dabei berücksichtigten Rahmeneckpunkte wurden dargestellt. Ebenso die Handlungsoptionen und die Herausforderungen, den sich der Bayerische Ruderverband stellen musste. Der Bayerische Weg und die Besinnung auf das Machbare war für die Agierenden des Projektes ein Leitfaden, dessen Ergebnis/Thesen der Versammlung vorgestellt wurde.
Anne Bergerhoff als Landestrainerin untermauerte diese Zielmarken und gab hierzu Einblicke in die operative Umsetzung. Diese Ergebnisse bilden für den bayerischen Rudersport den zukünftigen Rahmen und werden im Nachwuchsleistungskonzept und im Strukturplan für den Nachwuchsleistungssport münden.
Anne Bergerhoff, Landestrainerin BRV und Andrea Rüttgers - in der bayerischen Ruderjugend zuständig für den Wettkampfsport - stellten in ihrem Vortrag die enge Verzahnung und die intensive fachliche Abstimmung der Beiden im Nachwuchsbereich dar. Der Fokus ihrer Darlegungen war aber darauf ausgerichtet welche Wertschöpfung die bayerischen Vereine, Trainer, Sportler aus den Verbandsangeboten generieren können. Das Eine nicht ohne das Andere, auch Ihre Erwartungshaltung an die handelnden Personen in den Vereinen war deutlich im Vortrag formuliert.
Eine Vorsitzenden Tagung des BRV, unter hervorragenden Rahmenbedingungen ausgerichtet durch den Passauer Ruderverein, konnte Themen aus dem Verbandsgeschehen präsentieren und Einblick zur aktuelle Situation des Verbandes und in die Sportlandschaft im Umfeld geben.
Hervorzuheben ist die Gastfreundschaft des RV Passau mit seinem Vorsitzenden Josef Lang, der die Teilnehmer in der Mittagspause u.a. mit einem Bustransfer quer durch Passau mit Bürgermeister Herr Mangold als Reiseführer verwöhnte.
Dieses Bild vor Augen, die Herausforderung annehmend, die anstehenden Entwicklungen des Verbandes anzupacken, wohlwissend, dass bis zum nächsten Verbandstag des BRV 2019 in Lauingen jüngere Verbandsmitglieder in die Verbandsorganisation zu integrieren sind.
Text: Gerhard Walter
Bilder: Josef Lang