München - Otto Marchner war sich wieder sicher: „Den einen oder anderen von Ihnen werden wir bald auf der ganz großen, internationalen Bühne wiedersehen.“ Der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Landes-Sportverbandes freute sich sehr, wie jedes Jahr die besten Talente Oberbayerns auszeichnen zu dürfen.
Am Freitag dem 15.September 2017 wurden in der BMW World in München die bestenund aussichtsreichsten Sportler/innen aus Oberbayern geehrt. Neben einer Golfspielerin und einem aus der Trendsportart kommenden Athleten, dem Cyclocross, verfolgte ich gespannt die Ehrung einer Ruderin, die für den Donau Ruder-Club Ingolstadt national und international startet. Für den Bayerischen Ruderverband von Interesse war dort die Ehrung von Marie- Sophie Zeidler. Das zuvor gedrehte Video, das für den Abend zusammengeschnitten wurde und bei dem Marie im Trainingsprozess und mit ihren Zielen begleitet wurde, war dabei das Highlight.
Marie- Sophie Zeidler, die schon im letzten Jahr erfolgreich bei der U19 Junioren WM im Achter gerudert ist, wurde in einem Kurzfilm vorgesellt und für außerordentliche sportliche Leistungen geehrt. Auch die Saison 2017 verlief sehr positiv. Zuerst qualifizierte sie sich für die U19 EM im Zweier (Bronze) und Anfang August schaffte Sie ebenfalls im Zweier die Bronzemedaille bei der U19 WM in Trakai zu holen.
Auf dem Weg dahin begleitete Sie ihr Trainer Johann Färber, der gleichzeitig auch eine wichtige Rolle in ihrem Privatleben einnimmt. Johann Färber, der Olympiasieger von 1972 in München, ist der Großvater von Marie- Sophie. Als „ihr Trainer, Opa und Ehrengast“ wurde er anmoderiert und mit seiner Enkelin zusammen geehrt.
In einem kurzen Bühnen-Interview wurde vor allem bei einer so zeitaufwendigen Sportart wie dem Rudern, der ständige Austausch zwischen Athlet und Trainer thematisiert. Marie- Sophie und Johann Färber sind sich bei dem Weg zum größten Ziel einig, dass bei völliger Gesundheit, die gegenseitige Kommunikation sowie dem Ehrgeiz, alles möglich ist.
Neben Marie- Sophies Trainer waren auch ihre Eltern, die ebenfalls ehemalige Eliteruderer gewesen sind, anwesend. Ich hatte dabei Freude, Marie -Sophie, Johann Färber und Maries Eltern zu beglückwünschen. Nach dem offiziellen Teil des Abends, hatte ich beim Zusammensitzen mit der Familie die Möglichkeit, ein kurzes Interview zu führen. Stolz aber wohl wissend, dass es noch ein und harter Weg bis zur Olympiateilnahme sein kann, möchte Marie- Sophie ihr Ziel verfolgen. Dabei hörte ich Worte, die mich begeisterten. Eine junge talentierte Sportlerin, die vor allem über die familiäre Unterstützung ihren Traum nachgehen kann. Das Interesse, Marie- Sophie als Sportlerin aber auch im privaten Leben zu beraten, ihr alle Möglichkeiten zu geben, könnte nicht besser sein.
Marie- Sophie ist seit dem 18.09.2017 in Dachau bei der Landespolizei als Auszubildende und wird dort unter besonderen Umständen ihre berufliche Karriere und den Leistungssport durchführen können. In Oberschleißheim auf der Olympia-Regattastrecke von 1972 wird sie in Zukunft weiterhin unter Johann Färber trainieren.
Das Thema Familie in Verbindung mit den Sportlerinnen und Sportler, kam in jeder Athletengeschichte vor. Bei fast allen Portraits der Athleten, wurde die Familie als Trainer oder Unterstützer in der Organisation von Teilnahmen an Wettkämpfen oder bei der Beschaffung von Materialien benannt. Auch bei Marie gibt es in der Familie nur Unterstützer, die ihr den Weg und gleichzeitig ihren Traum zu Olympia zu kommen, begleiten.
Text und Bild Anne Bergerhoff
veröffentlicht am Donnerstag, 28. September 2017 um 15:30; erstellt von Walter, Gerhard
letzte Änderung: 04.03.18 15:20